Unsere Dokumentation „Last Exit: Südtirol“ (50min.) begibt sich auf die Spuren der Fluchtrouten führender Nazi-Größen und nimmt hier besonders eine Region ins Fadenkreuz: Südtirol.
Ebenso wie Adolf Eichmann, Cheforganisator des Holocaust oder Martin Bormann, engster Vertrauter Adolf Hitlers, wählten auch viele andere NS-Funktionäre den Weg über die Brennergrenze durch Südtirol.
Keine andere Region Europas hatte diese Voraussetzungen zu bieten: Das Land war territorial und staatsrechtlich ein „Niemandsland“. Hier war es möglich, nach Kriegsende ein sehr engmaschiges Unterstützer-Netz zu knüpfen. Hilfe kam hier von mehreren Seiten: Hier ein kleines Kloster oder auch der Wirt eines Gasthofes, dort das Netzwerk des Vatikans oder ehemalige Parteigenossen und alte Sympathisanten.
Insgesamt beinah zwei Jahre -parallel zu anderen Projekten- war ich auf der Suche nach Zeitzeugen und Schauplätzen in Südtirol, Rom und Genua. Von den wenigen noch lebenden Zeitzeugen spricht kaum jemand über die dunkle Zeit. Südtirol hat sich immer als “Opferland” dargestellt, zu Recht, aber unsere häufige Täterrolle” darf auch nicht verschwiegen werden. Es war nicht leicht, Menschen zu finden, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Inzwischen haben wir bereits 14 Tage gedreht, fünf Drehtage folgen noch. Ab 20. August wird in Wien geschnitten. An meiner Seite ein tolles Team aus Südtirol, Jochen Unterhofer von Ammira Film in Meran mit seinen Jungs. Produziert wird der Film von der Wegafilm in Wien, Auftraggeber sind der ORF und das Unterrichtsministerium in Wien, gefördert wird der Film von der BLS Südtirol. Das Ergebnis wird Anfang nächstes Jahr zu sehen sein.